Max Stillger Stiftung schüttet knapp 50.000 Euro an Spenden aus. 39 Vereine und Gruppen sowie erfolgreiche Juniorsportler und engagierte Ehrenamtler profitieren
LIMBURG (hei). Fünf Millionen! Diese Zahl stach am Mittwochabend auf der Leinwand im „Funkerheim“ besonders ins Auge. Auf diese Summe will Max Stillger bis 2030 den Kapitalstock seiner 2017 mit 100.000 Euro gestarteten Stiftung steigern. „In der vergangenen Woche haben wir die Million geknackt“, sagte der Vorstandsvorsitzende vor vollem Haus unter großem Beifall, „Darauf bin ich sehr stolz, und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das Ziel fünf Millionen in sechs Jahren erreichen werden“.
Bei der inzwischen schon traditionellen „Spendenfeier“ ging es um rund ein Prozent dieses Betrags – um knapp 50.000 Euro. Genau um 48.011 Euro, die die Stiftung an 39 Vereine, Gruppen und Institutionen sowie an erfolgreiche junge Sportler und engagierte Ehrenamtler ausschüttete.
Der Kapitalstock erzielte laut Stillger im vergangenen Jahr durch Zinsen und kluge Anlagen Erträge von rund 60.000 Euro. „Wir könnten uns also auf die faule Haut legen und jedes Jahr eine solche Veranstaltung wie diese locker finanzieren“, sagte der Finanzexperte. „Das werden wir freilich tun, sondern weiter mit Benefizaktionen Einnahmen generieren und für unsere gute Sache werben“. Der Zweck der Stiftung, „helfen, wo nötig; fördern, wo sinnvoll“, treibe ihn und seine Mitstreiter unermüdlich an.
„Und wir handeln sehr schnell und unbürokratisch“, betonte der 61-Jährige.
Bei dieser Aussage nickten viele Betroffene und applaudierten.
Essen für Helfer und
Aktionen mit Schülern
Stillger führte kurzweilig durch das Programm und holte die Begünstigten in Gruppen auf die Bühne. Dabei assistierten ihm verschiedene „Paten“, mehrere berichteten dabei über die Unterstützung durch die Stiftung. Der Niederzeuzheimer Ortsvorsteher Ewald Schlitt (CDU) etwa dankte für die „tolle Geste“, die Helfer beim Großeinsatz nach dem Gasunglück in Niederzeuzheim zum Mittagessen einzuladen. Ebenso lobte er die „super Leistung“ der Einsatzkräfte: „Sonst wäre es nicht so glimpflich ausgegangen.“
Jannis Seyffert von der Limburger PPC-Schule nannte ein Beispiel, wie die Stiftung ihre in der Satzung verankerte Aufgabe „Wirtschaftliche Bildung“ erfüllt: Durch Vorträge, Besuche der Börse und von Unternehmen sowie ein Börsenspiel. „Wir haben dabei einen Gewinn von etwa 5000 Euro erzielt, den wir der Schule zur Verfügung stellen“, ergänzte Max Stillger.
Neu: Ehrenpreis
für Helmut Peuser
Der Spendenreigen begann mit dem erstmals vergebenen Ehrenpreis in Gedenken an den Ende Januar verstorbenen Politiker Helmut Peuser, den Stillger als großes Vorbild und Mentor würdigte. Für den MGV Erbach nahmen Ulrich Messer und Carsten Ost den Scheck entgegen.
Bei der Vergabe des Hermann-Klaus-Preises zu Ehren des langjährigen Sportkreisvorsitzenden und ersten Stiftungsvorsitzenden konnte Stillger seine Enttäuschung über die schlechte Resonanz auf die Ausschreibung nicht verbergen. Trotz der ansehnlichen Prämien habe es kaum Bewerber gegeben. Deshalb werde die Jury künftig selbst die Preisträger bestimmen. Die Ausgezeichneten hätten es freilich auch diesmal durchweg verdient.
Am Mittwochabend ein kleiner Wermutstropfen im Freudenbecher. Bei allen anderen äußerte Stillger sich ausschließlich positiv. „Ich kann nur den Hut ziehen und finde es herausragend, was in diesen Vereinen und Gruppen ehrenamtlich geleistet wird“, sagte er.
„Jeder gespendete
Cent für gute Zwecke“
Am Ende bat der Gründer die Begünstigten, „die erfolgreiche und wichtige Arbeit“ der Stiftung weiterzutragen. Viele wüssten noch immer nicht, dass sie von der Stiftung gefördert werden könnten. Andererseits sei jeder an die Stiftung gespendete Cent gut angelegt – und seiner Meinung nach besser als bei manchen großen Hilfswerken, die viel Geld für die Verwaltung abzweigten. „Bei uns wird jede Spende in voller Höhe für gute Zwecke verwendet“, bekräftigte der Vorstandsvorsitzende. Er werde auch künftig alle Verwaltungskosten persönlich finanzieren.
Ein dickes Dankeschön richtete Stillger an die rührigen Gastgeber der „Blauen Funker“.
Das sind die Begünstigten
Hermann-Klaus-Preis:
Juniorteam: Limburger HC, Feldhockey.
Juniorsportler:in: Jara Spriestersbach (11) aus Burgschwalbach, Kunstturnen, vierfache Hessische Meisterin, und Lasse Ohl (19) aus Holzheim, Handball, A-Jugend Bundesliga.
Ehrenamtspreis:
Chantal Ferdinand (24), Leichtathletik, LSG Goldener Grund, und Florian Bendel (19), Rudern, Limburger Club für Wassersport.
Bürgerschaftliches Engagement:
Palliativnetzwerk Limburg-Weilburg, DRK-Ortsverein Frickhofen, donum vitae Limburg, Dehrner Krebsnothilfe, Hospizium Anavena Hadamar.
Niederbrechener Vereine:
FC Alemannia, Turnverein, Kirmesburschen 2024, Blasorchester TV, Bahni Express, Freiwillige Feuerwehr.
Fußball:
TSG Oberbrechen, TuS Burgschwalbach, Kreisschiedsrichtervereinigung Limburg-Weilburg, TuS Seelbach, SV Wilsenroth, TSV Heringen.
Sportvereine:
LSG Goldener Grund Selters/Ts., Tennisclub Erbach, TTC Elz, Wintersportfreunde Obertiefenbach, Reit- und Fahrverein St. Georg Drommershausen, Reit- und Fahrclub Hünfelden-Heringen.
Kunst- und Kultur:
Kulturvereinigung Limburg, Musikverein Runkel, Lahn-Marmor-Museum, LCV Blaue Funker, Kirchenchor St. Peter und Paul Villmar.
Bildung & Erziehung:
Ehemaligenverein der Tilemannschule Limburg, DPSG Stamm Tilia Hollesse, Förderverein der Schule Niederbrechen, Herbstlaub Weyer, Tierschutzverein Limburg-Weilburg.
Feuerwehren und Rettungsdienste:
Rettungshundestaffel Goldener Grund, Freiwillige Feuerwehr Erbach, Freiwillige Feuerwehr Schwickershausen, Förderverein Freiwillige Feuerwehr Limburg, Freiwillige Feuerwehr Niederzeuzheim.
Zu Ehren von Helmut Peuser:
MGV Eintracht Erbach.
Das Palliativnetzwerk bekam 3300 Euro, die Vereine und Gruppen jeweils 1100 Euro (die Feuerwehren Erbach und Schwickershausen gemeinsam), die Blauen Funker 1111 Euro, das Juniorteam 1500 Euro, die Juniorsportler jeweils 750 Euro und die Ehrenamtler jeweils 500 Euro.
Als „Paten“ fungierten unter anderem Landrat Michael Köberle, die beiden Landtagsabgeordneten Andreas Hofmeister und Christian Wendel, der Bad Camberger Bürgermeister Daniel Rühl, der Niederzeuzheimer Ortsvorsteher Ewald Schlitt (alle CDU), der Hünfeldener 1. Beigeordnete Robert Krebs, der Brechener Beigeordnete Stephan Breser sowie Stiftungsvorstand Theo Speier und vom Kuratorium Martin Richard (Vorsitzender) und Ina Mücke. Vom Stiftungsvorstand gratulierten außerdem Anke Baumann und Simon Schneider.
Infos und Anträge:
Max Stillger Stiftung
Brüsseler Straße 5
65552 Limburg
Telefon 06431 / 94730
www.max-stillger-stiftung.de
Spendenkonto: Volksbank Rhein-Lahn-Limburg. IBAN: DE42 5709 2800 0217 4353 07